Vorsicht! Solche Bücher von Scharlatanen sind Brandgefährlich.

Es tut mir weh, solche Bücher zu lesen.\nDoch ich MUSS nur wissen, was in den Büchern steht, auf die Menschen sich berufen, die in binären und simplen Denkmustern verhaftet sind und etwas glauben wollen, nur weil es in einem Buch gedruckt steht.\nSelbstverständlich spielen Hoffnung, Seele, Giftstoffe im Körper - all diese Dinge eine Rolle bei der Heilung, wenn es denn eine gibt. Zuweilen sogar ist die der Wille des Patienten das Zünglein an der Waage.\nDoch die totale Abkehr von der Schulmedizin hat fatale Folgen, gerade bei Krebs. Ich denke an meine Tante, die all ihr Erspartes ihrem Heilpraktiker gab für die monatliche Vitaminspritze. Einmal wurde ich Zeuge, wie er ihr Röntgenbild betrachtete und auf dem Bild ganz woandershin deutete, als auf das Lungenkarzinom im Endstadium, das seiner Behandlung zufolge "beträchtlich geschrumpft" sei. Nachdem er all ihr Geld genommen hatte, war er nicht mehr gesehen. Er hatte sich u.a. auf dieses Buch berufen - meine Tante habe ein "ungelöstes seelisches Problem, und solange sie sich dem nicht stelle, würde sie "ganz in der Tiefe nicht gesund werden wollen". Vier Monate später starb sie.\n\nWas ist mit dem achtjährigen Sohn meiner Cousine, hatte auch er nur zuviele Giftstoffe im Körper und zuwenig Hoffnung, so dass er unheilbar an Knochenmarkskrebs erkrankte und drei Jahre später verstarb?\nIch sah einmal das Bild der Brust einer Frau, die ihren Brustkrebs ohne die Schulmedizin heilen lassen wollte, weil ihr Mann zur Kaste der Schamanen gehörte. Ich erspare Ihnen eine Beschreibung dieses Bildes. Ihr Tod war, so las ich, sehr qualvoll.\n\nIch begrüße sehr die Öffnung der Schulmedizin hin zu ganzheitlichen Behandlungsansätzen und zur Naturheilkunde. Als Urenkel eines handauflegenden Schäfers und Enkel einer Hebamme kenne und schätze ich die heilende Kraft von Mutter Natur. Doch Menschen von den Segnungen der Wissenschaft weg- und hin zur Scharlatanerie zu bekehren, halte ich für gefährlich, sittenwidrig und verantwortungslos.\n\nNoch etwas zum Schluss: Ich habe noch die Worte zu eines guten Freundes im Ohr, der diese Welt aufgrund von Hautkrebs, der bereits in die Lunge gestreut hat, bald wird verlassen müssen. Er sagte mir unlängst, solche Bücher, die viele Menschen in ihrer himmelschreienden Dummheit noch bekräftigten, seien für ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Weil sie unheilbar kranken Menschen suggerierten, sie seien selbst Schuld an ihrer Krankheit. Und das ist finsterstes Mittelalter.