Rheuma
Rheuma ist ein Überbegriff für Erkrankungen, die sich durch chronische Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen auszeichnen. Wenn auch Sie davon betroffen sind, unterstützen wir Sie bei einer effektiven Schmerzlinderung.
Ist es etwa Rheuma?
In unserem Ratgeber lesen Sie, welche Krankheitsbilder hinter Rheuma stecken und was Sie gegen Rheuma tun können:
- Was ist Rheuma?
- Rheuma-Symptome – mit dieser Checkliste erkennen Sie Rheuma
- Leben mit Rheuma – so halten Sie Rheuma-Symptome in Schach
- Ist Rheuma heilbar? Ist Rheuma tödlich?
Dieser Ratgeber-Beitrag könnte Sie auch interessieren:
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rheuma
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Rheuma
Was ist Rheuma?
Die rheumatoide Arthritis (RA) nennt man auch (primär) chronische Polyarthritis. Bei der entzündlichen Gelenkerkrankung sind vor allem die kleinen Gelenke an Händen und Füßen betroffen. Auch wenn die rheumatoide Arthritis in jedem Lebensalter auftreten kann, sind die meisten Patienten beim Ausbruch der Erkrankung zwischen 55 und 75 Jahre alt. Mit Rheuma werden neben der rheumatoiden Arthritis noch weitere Erkrankungen bezeichnet. Dazu gehören Morbus Bechterew, das Reiter- Syndrom und Psoriasis-Arthritis. Ebenfalls verwandte sind Kollagenosen(Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes) oder Vaskulitiden (Gefäßentzündungen) wie Sklerodermie oder Lupus erythematodes. Am Beginn der rheumatoiden Arthritis steht immer eine Entzündung der Gelenkschleimhaut (Synovitis). Sie führt zu Gelenkentzündung (Arthritis), Schleimbeutelentzündung (Bursitis) und Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis). Dabei verdickt sich die Gelenkschleimhaut. Durch hinzukommende Immunzellen und vermehrte Bindegewebszellen kommt es zum sogenannten Pannus. Er überwuchert und zerstört den Gelenkknorpel und kann in den Knochen darunter wachsen. Dies wiederum führt zu Fehlstellungen und Versteifungen der Gelenke (Ankylosen). Da Antikörper die Gelenkschleimhaut angreifen (Autoantikörper), werden weitere entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt. Diese Mediatoren (etwa TNF-α oder Interleukin- 1) verstärken den Zerstörungsprozess von Gelenkstrukturen, was die Entzündungsreaktion immer wieder befeuert.
Welche Formen der rheumatischen Arthritis gibt es?
- Caplan-Syndrom:Rheumatoide Arthritis in Kombination mit einer Quarzstaublunge (Silikose), die häufig bei Bergbauarbeitern auftritt.
- Felty-Syndrom:Vor allem Männer sind von der schweren Verlaufsform der rheumatoiden Arthritis betroffen. Neben der Gelenkentzündung schwillt die Milz an, die Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) ist herabgesetzt.
- Alters-rheumatoide-Arthritis:Sie bricht nach dem 60. Lebensjahr aus und betrifft häufig nur ein oder wenige große Gelenke. Gleichzeitig kommen Allgemeinsymptome hinzu wie Fieber, Erschöpfung, Gewichtsverlust und Muskelschwund.
- Juvenile rheumatoide Arthritis:Sie ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Man geht hier von einer bakteriellen Infektion als Auslöser einer Autoimmunreaktion aus
- Systemische Arthritis (Morbus Still):Die Unterform der juvenilen rheumatoiden Arthritis befällt Gelenke und Organe wie Leber oder Milz.
Symptome: Woran erkennt man Rheuma?
Zu Beginn:
- Leichtes Fieber
- Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit
- Depressionen
- Schmerzen und Schwellungen der kleinen Finger- und Fußgelenke (normalerweise auf beiden Körperseiten)
- Ein kräftiger Händedruck löst starke Schmerzen aus (Gaenslen-Zeichen)
- Morgensteifheit, die länger als eine halbe Stunde anhält und zum Beispiel dazu führt, dass man eine Kaffeetasse nicht halten kann
- Karpaltunnelsyndrom durch verdickte, entzündete Sehnenscheiden am Handgelenk
- Sulcus-ulnaris-Syndrom
- Flüssigkeitsansammlungen in der Kniekehle (Baker-Zyste)
- Funktionsstörung der Speichel- und Tränendrüsen
Im Weiteren Verlauf:
Auch innere Organe können von rheumatoider Arthritis befallen werden. Dies kann unter Umständen folgende Erkrankungen nach sich ziehen: bindegewebiger Umbau der Leber (Leberfibrose), Herzklappenveränderungen, Lungenfellentzündung (Pleuritis), Nierenentzündung (Glomerulonephritis).
Ursachen: Wie entsteht Rheuma?
Zur Krankheitsentstehung gibt es verschiedene Theorien. Eine genaue Ursache ist bislang nicht bekannt. Zum einen scheinen Erbfaktoren einen Einfl uss zu haben. Weitere mögliche Ursachen für die rheumatoide Arthritis können Infektionen oder Allergien sein. Herpesviren oder Rötelnviren könnten Auslöser der Erkrankung sein. Auch Übergewicht und Rauchen können bei weiteren Risikofaktoren zum Ausbruch der Krankheit führen.
Diagnose: Wie stellt der Arzt Rheuma fest?
Nach Anamnese und körperlicher Untersuchung erfolgt eine Blutuntersuchung. Laborwerte, die auf eine rheumatoide Arthritis hindeuten können, sind der Rheumafaktor, Anti-CCP-Antikörper und weitere Autoantikörper. Bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall, Szintigrafie, MRT) helfen bei der Diagnosefindung und der Ermittlung des Krankheitsstadiums.
Wie kann Rheuma behandelt werden?
Das kann Ihr Arzt für Sie tun:
Hier gilt das Motto »hart und früh zuschlagen« (engl.: hit hard and early). Mit bestimmten Medikamenten kann man meist die Gelenkzerstörung verhindern oder hinauszögern. Zur Verfügung stehen Basistherapeutika (Disease Modifying Antirheumatic Drugs, DMARD) und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR). Alle Wirkstoffe können Nebenwirkungen haben. Als unterstützende Maßnahmen bieten sich Krankengymnastik, Wärmetherapien, Entspannungstherapien oder alternative Heilmethoden an.
Das können Sie selbst für sich tun:
Bewegen Sie sich möglichst viel, auch wenn die Gelenke schmerzen. Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Walking helfen, sich besser zu fühlen. Um Muskelverspannungen vorzubeugen, tut Yoga gut.
Die Top-3-Lebensmittel bei Rheuma
- Seefisch:Schmerzhafte Gelenkentzündungen lassen sich durch Omega- 3-Fettsäuren lindern. Eine große Studie der University of Surrey zeigte, dass dazu schon eine Kapsel Fischöl am Tag ausreicht.
- Gerstengras: Durch den hohen Chlorophyll- und Antioxidantienanteil wirkt es außerordentlich gut bei Entzündungen. Einen gehäuften Teelöffel Gerstengraspulver in ein Glas Wasser mischen und zwei- bis dreimal täglich trinken.
- Heidelbeeren: Bei regelmäßigem Verzehr von Heidelbeeren kann das Risiko einer Arthritis reduziert werden. Sie schützen vor Entzündungen. Bereits eine halbe Tasse Heidelbeeren pro Tag reicht.
Quelle: Weltbild Edition "Gesund Essen - Länger Leben"
Mehr Tipps und Rezepte finden Sie in der Weltbild Edition "Gesund Essen - Länger Leben".