Wenn wir einer Sache auf den Grund gehen wollen, prüfen wir sie auf Herz und Nieren. Belastet uns etwas, geht es uns an die Nieren. Der Volksmund weiß also durchaus um die wichtige Bedeutung, die die Nieren für das Funktionieren unseres Organismus haben. Trotzdem bleibt eine Nierenschwäche zunächst meist unbemerkt. Woran liegt das?

Im Interview mit Linda Wittmark, Ernährungsberaterin und seit vielen Jahren als freiberufliche Medizinjournalistin tätig und Wolfgang Link, Leiter eines Catering-Services, (BR3-Fernseh-) Koch und Ernährungsberater geht Claudia Strohmayer von Orbisana den Fragen nach, welche Hauptaufgaben unsere Nieren haben, warum unsere Nieren "still leiden" und was man selbst zur Gesundhaltung seiner Nieren tun kann.


Orbisana: Zunächst einmal würde mich interessieren: Was zeichnet unsere Nieren aus? Warum sind sie für uns so wichtig?

L. Wittmark: Die Nieren sind als Entgiftungsorgane bekannt, aber sie können noch so viel mehr. Sie regulieren beispielsweise den Wasserhaushalt und den Blutdruck, sind an der Blutbildung beteiligt und wichtig für das Säure-Basen-Gleichgewicht in unserem Körper. Ist die Nierenfunktion sehr stark eingeschränkt, muss ein Apparat ihre Funktion übernehmen, ein sogenanntes Dialysegerät.
 
Mehr als 5 Millionen Menschen in Deutschland haben eine chronische Nierenerkrankung, doch die wenigsten wissen davon.
(Quelle: Deutsche Nierenstiftung)

Orbisana: Eine Nierenschwäche wird zu Beginn oft nicht erkannt, da unsere Nieren „leise leiden“. Welche Symptome bzw. Anzeichen sollten uns aufhören lassen?

L. Wittmark: Eine beginnende Nierenschwäche ist für Laien kaum erkennbar. Ein Warnzeichen kann erhöhter Blutdruck sein. Ansonsten ist die sogenannte Niereninsuffizienz im frühen Stadium nur durch eine Urinuntersuchung bei der Hausärztin oder dem Hausarzt feststellbar. Regelmäßige Vorsorge ist also sehr wichtig.

Orbisana: Gibt es konkrete Ursachen für eine Nierenschwäche oder Risikofaktoren, die eine auslösen können?

L. Wittmark: Bluthochdruck und Diabetes belasten die Nieren auf Dauer und können sie nachhaltig schädigen. Rauchen, Bewegungsmangel und Stress sind weitere Risikofaktoren.

Orbisana: Wie wird bei der Behandlung einer Nierenschwäche vorgegangen? Und kann diese geheilt werden?

L. Wittmark: Die medizinische Behandlung einer Nierenschwäche gehört unbedingt in die Hände einer qualifizierten Fachärztin oder eines Facharztes. Heilbar ist sie leider nicht. Man kann nur das Fortschreiten verlangsamen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet eine nierenschonende Ernährungsweise: wenig Kochsalz, wenig Phosphor, nicht zu viel Eiweiß. Wie genau die richtige Nierendiät im Einzelfall aussieht, entscheidet die Ärztin oder der Ernährungsberater.




Orbisana: Was kann man selbst präventiv zur Gesundhaltung seiner Nieren tun? Gibt es etwas, dass man meiden sollte?

L. Wittmark: Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährungsweise mit viel Obst, Gemüse und Nüssen kann das Risiko für eine Nierenschwäche verringern. Bei bereits bestehendem Diabetes sollte der Blutzucker gut eingestellt werden. Um Diabetes vorzubeugen oder die Blutzuckereinstellung zu vereinfachen, muss man die Kohlenhydratzufuhr im Blick behalten: wenig Zucker und Weißmehl, dafür Vollkornprodukte.

Orbisana: Die Ernährung spielt also bei der Gesundhaltung der Nieren eine wesentliche Rolle. Ihr neu erschienenes Buch „Gesunde Nieren“ enthält über 30 Rezeptideen für die Ernährungstherapie bei Nierenschwäche. Welches davon ist Ihr Lieblingsrezept und dürften wir es unseren Lesern zur Verfügung stellen?

W. Link: „Gesunde Nieren“ heißt für mich nicht auf Genuss verzichten, daher habe ich großen Wert darauf gelegt, Rezepte zu entwickeln, die auch wirklich lecker schmecken. Der Brokkoli-Brotaufstrich ist eines meiner Lieblingsrezepte, weil er so vielseitig und lecker ist. Man kann ihn als Brotaufstrich verwenden, würde aber natürlich auch prima als Geschmacksgeber für die Polenta Italia passen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie ihren Lesern das Rezept zur Verfügung stellen.

Vielen Dank Ihnen beiden für das interessante Interview zum Thema Nierenschwäche.


 
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Rezept für Brokkoli-Aufstrich

Brokkoli-Aufstrich mit Ciabatta

Für 2 Portionen | Zubreitungszeit: 35 Minuten | Mahlzeit: Hauptgericht | Geeignet für: Low-Carb Ernährung

Zutaten
  • 125 g Brokkoli
  • 1 kleine Schalotte
  • 1 EL Olivenöl
  • 3 EL Brühe
  • 40 g Brunnenkresse
  • 6 Sardellenfilets ohne Öl (aus dem Glas)
  • 50 g Haselnüsse
  • 6 Scheiben Ciabattabrot (à ca. 30 g) oder Olivenbrot
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung
  1. Den Brokkoli putzen, waschen und in Röschen teilen. Die Schalotte schälen, fein hacken und im heißen Öl andünsten. Den Brokkoli dazugeben, andünsten, die Brühe dazugeben und etwa 10 Minuten garen.
  2. Die Brunnenkresse verlesen, putzen, waschen und in einen Rührbecher geben. Den Brokkoli dazugeben und mit dem Stabmixer fein pürieren. Das Püree mit Salz und Pfeffer abschmecken. Abkühlen lassen.
  3. Die Sardellenfilets abspülen und trocken tupfen. Die Haselnüsse grob hacken. Das Brot rösten (Olivenbrot nicht, wenn es frisch gebacken ist). Die Brotscheiben mit der Brokkolicreme bestreichen und die Sardellenfilets und die Haselnüsse darauf verteilen.

Nährwerte je Portion
Energie 474 kcal,  Fett 22,7 g,  Kohlenhydrate 47,7 g, Protein16,5 g


Quellhinweis (Rezept + Bannergrafik): Buch "Gesunde Nieren" der Orbisana Healthcare GmbH
Rezept-Grafik: Canva (gratis)