Menschen mit einer stark eingeschränkten Nierenfunktion benötigen eine Dialyse. Dieses Verfahren übernimmt die Aufgabe der Nieren: das Herausfiltern von Schadstoffen und überflüssigem Wasser. Manchmal arbeiten die Nieren nur vorübergehend nicht. In anderen Fällen haben sie irreparablen Schaden genommen. Dann ist die Dialyse lebenslang erforderlich, es sei denn, Betroffene erhalten eine Spenderniere.


Wie funktioniert eine Dialyse? 

Die Dialyse muss, wie die Niere, das Blut filtern und einen Teil der Flüssigkeit herausziehen können. Diese Prozesse können je nach Verfahren außerhalb oder innerhalb des Körpers ablaufen. Dabei werden folgende physikalische Vorgänge genutzt:

  • Diffusion
  • Osmose
  • Konvektion


Hämodialyse 

Das Blut fließt bei der Hämodialyse in ein Dialysegerät, wo es von bestimmten Stoffen gereinigt wird, bevor es in den Körper zurückfließt. Hierfür müssen Betroffene etwa dreimal wöchentlich mindestens vier Stunden in einem Dialysezentrum verbringen. Die Hämodialyse wird nur selten zu Hause angewendet. Für einen dauerhaften Einsatz des Verfahrens wird einige Wochen vor der ersten Dialyse ein sogenannter Shunt angelegt, meist am Unterarm. Dazu werden eine Schlagader und eine Vene chirurgisch miteinander verbunden.


Hämodialyse am Patienten

Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) 

Bei diesem Verfahren dient unser Bauchfell, das den Bauchraum auskleidet und die inneren Organe überzieht, als halbdurchlässige (semipermeable) Membran. Sie trennt das Blut in den Gefäßen des Bauchfells von der Dialyseflüssigkeit im Bauchraum. Diese Flüssigkeit wird über einen Katheter in der Bauchwand in den Bauchraum eingeleitet und nach einigen Stunden wieder abgelassen und durch frische ersetzt. Es handelt sich um ein kontinuierliches Verfahren, das alternativ mithilfe einer Maschine auch lediglich über Nacht laufen kann.


Wie sicher ist die Dialyse? 

Die verschiedenen Dialyseverfahren sind risikoarm. Die Nieren heilen ohne Dialyse bei einem fortgeschrittenen Nierenversagen nicht mehr. Bei Verzicht auf Nierenersatzverfahren würde somit nach wenigen Tagen bis Wochen der Tod eintreten. Der Einsatz der Dialyse kann die Lebenserwartung deutlich verlängern, sogar bis zu mehreren Jahrzehnten. Während der Hämodialyse muss das Blut am Gerinnen gehindert werden, was jedoch das Blutungsrisiko erhöht. Dieses Problem kann mithilfe eines speziellen Verfahrens, der sogenannten Cica-Dialyse, umgangen werden. Manchmal muss im Verlauf ein neuer Shunt angelegt werden, wenn der bestehende nicht mehr durchgängig ist.


Alltag mit Dialyse 

Ohne Frage verändert sich Ihr Alltag, wenn eine Dialyse erforderlich wird. Sie entscheiden jedoch mit, welches Dialysefahren besser zu Ihrem Leben passt. Selbst Verreisen ist kein Problem, denn Dialysezentren gibt es fast überall und im Internet finden sich einige Dialyse-Reiseratgeber die Ihnen spezielle Urlaubsorte vorschlagen können. Wer die Hämodialyse nutzt, muss einige diätetische Regeln einhalten und seine Trinkmenge einschränken. Gleiches gilt zwar auch für die Peritonealdialyse, aufgrund des kontinuierlichen Verfahrens müssen die Regeln aber weniger streng eingehalten werden.


Die Dialyse übernimmt zuverlässig die Funktion Ihrer Nieren 

Auch wenn eine Dialysepflicht oft erst einmal eine schockierende Nachricht ist, so können die verschiedenen Verfahren doch sehr zuverlässig die Nierenfunktion ersetzen. Betroffene müssen ihren Alltag umorganisieren. Dann kann eine Dialyse die Lebensqualität und Lebenserwartung allerdings deutlich steigern.