Ernährungstherapie bei künstlicher Ernährung

Was zählt zur künstlichen Ernährung?

Um zu funktionieren und alle Stoffwechselprozesse in Gang zu halten, braucht unser Körper Nahrung. Genauer gesagt benötigt er die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe für die zahlreichen Umwandlungsprozesse. Zu den Nährstoffen gehören beispielsweise Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße. Ist die Nährstoffversorgung auf dem herkömmlichen Weg nur noch zum Teil oder gar nicht möglich, so kann auf künstliche Ernährung zurückgegriffen werden. 

Verschiedene Formen der künstlichen Ernährung

Unter dem Begriff „künstliche Ernährung“ werden verschiedene Ernährungsformen zusammengefasst. Arzt oder Ärztin entscheiden je nach individueller Ausgangslage und Zustand des Patienten, durch welche Form die künstliche Ernährung erfolgen soll. Grundsätzliche wird unterschieden in:

1.    Enterale Ernährung
2.   Parenterale Ernährung

Die enterale Ernährung kann der richtige Weg sein, wenn ein Patient seinen Nährstoffbedarf nicht oder nicht mehr ausreichend durch die herkömmliche Nahrungsaufnahme decken kann. Bei der enteralen Ernährung werden die benötigten Nährstoffe über eine Trinknahrung oder über eine Sonde aufgenommen. Die Nahrung kann durch eine Nasensonde oder eine Magensonde in den Verdauungstrakt geführt werden. Da die Nahrung in den Verdauungstrakt gelangt, muss ein funktionierender Magen-Darm-Trakt gegeben sein. 

Bei der parenteralen Ernährung wird der Verdauungstrakt komplett umgangen. Die Nährstoffe werden dem Patienten über ein Portsystem oder einen zentralen Venenkatheter zugeführt. Diese Form der künstlichen Ernährung wird gewählt, wenn der Magen-Darm-Trakt gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funktioniert. Die Nährstoffe werden dem Körper in Form von einer Infusionslösung zugeführt. 

Wer bekommt künstliche Ernährung?

Wenn der Nährstoffbedarf der Patienten oder Patientinnen durch die herkömmliche Nahrungsaufnahme nicht mehr gedeckt werden kann, kann die künstliche Ernährung in Betracht gezogen werden. Die künstliche Ernährung kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen oder Beschwerden zum Einsatz kommen:
 

• Bewusstlosigkeit und Koma
• Störungen der Hirnleistung, zum Beispiel Demenz
• Schlaganfall, wenn Kau- und Schluckbeschwerden vorliegen
• Verlust von Teilen des Darms
• Zehrende Krankheiten
• Knochenbrüche und Eingriffe im Bereich von Kiefer und Gesicht
• Geistige und körperliche Behinderung
• Darmerkrankungen
• Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
• Chemo- und Strahlentherapie
• Langfristige Appetitlosigkeit
• Schluckstörungen

Der künstlichen Ernährung zu Hause kommt eine immer größere Bedeutung zu. Häufig wird die Verweildauer in Krankenhäusern auf ein Minimum reduziert. Aber auch zu Hause soll die medizinische Versorgung gewährleistet sein. Mit Systemen für die künstliche Ernährung zu Hause kann dies erreicht werden.