Das diabetische Fußsyndrom, umgangssprachlich auch als diabetischer Fuß bezeichnet, ist eine Begleiterscheinung des Diabetes. Bei der Erkrankung spielen verschiedene Ursachen eine Rolle. Letztlich führen sie zu einer chronischen Wunde, die schwer heilt und die Betroffenen in ihrem Alltag massiv einschränkt. Daher gilt es, den diabetischen Fuß zu vermeiden oder rechtzeitig eine adäquate Therapie einzuleiten.
Das diabetische Fußsyndrom ist eine der schwersten Langzeitkomplikationen im Rahmen der Diabeteserkrankung. Mehr als eine Million Menschen sind vom diabetischen Fuß betroffen, woraus etwa 30.000 Amputationen jährlich resultieren.
Im Frühstadium ist der diabetische Fuß durch eine Zerstörung der Hautschichten mit einhergehender Rötung, Schwellung und Übererwärmung gekennzeichnet. Häufig haben die Betroffenen keine Schmerzen. Erst im Verlauf der Erkrankung kommen eine Ausweitung der Wunde in die Breite und Tiefe, Infektionen und Durchblutungsstörungen hinzu. Ein Sonderfall des diabetischen Fußes ist der Charcot-Fuß. Dabei brechen die Fußknochen.
Die Behandlungsmaßnahmen hängen vom Zustand des Fußes ab. Die Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft empfehlen Maßnahmen zur Regulation des Blutzuckers, Förderung der Durchblutung, Behandlung der Wunde und Druckentlastung. Eine Amputation ist immer die letzte Option. Denn in der Regel ist der diabetische Fuß heilbar. Aber die Lebenserwartung mit einem diabetischen Fuß sinkt leicht, da das Risiko einer Sepsis durch die Grunderkrankung immer präsent ist.
Darüber hinaus gibt es aber auch einige Tipps, die Diabetiker beherzigen sollten. Dazu zählen:
Lesen Sie mehr darüber in unserem Interview mit Stephan Büchler:
Diabetischer Fuß - viele Amputationen sind vermeidbar
Ursachen und Symptome
Das diabetische Fußsyndrom ist eine der schwersten Langzeitkomplikationen im Rahmen der Diabeteserkrankung. Mehr als eine Million Menschen sind vom diabetischen Fuß betroffen, woraus etwa 30.000 Amputationen jährlich resultieren.Wie entsteht ein diabetischer Fuß?
Im Laufe der Jahre schädigen die Zuckerkristalle im Blut Nerven und Gefäße, vor allem in den unteren Extremitäten. Infolgedessen kommt es zu einer Durchblutungsstörung und einer Neuropathie im Fuß. Dabei sind Druck-, Schmerz- und Temperaturempfinden herabgesetzt, sodass Schäden an den Füßen nicht bemerkt werden. Betroffene können beispielsweise Blasen, Schürfwunden oder Verletzungen an den Fußsohlen haben, ohne dies wahrzunehmen. Gleichzeitig ist die Haut bei Langzeit-Diabetikern trocken und rau, kleine Risse entstehen. Diese bilden eine ideale Eintrittspforte für Bakterien. Aufgrund der chronischen Diabetes-Erkrankung können sich diese schnell vermehren und besiedeln die Fußwunde. So nehmen kleine Verletzungen rasch große Ausmaße an – ein diabetischer Fuß entsteht. Unter den Begriff fallen alle Wunden, Entzündungen oder Geschwüre der Haut unterhalb des Knies.Wie sieht ein diabetischer Fuß aus?
Ein diabetischer Fuß entsteht nicht über Nacht. Daher sollten Diabetiker auf folgende Anzeichen achten, weil sie das diabetische Fußsyndrom begünstigen können:- sensorische Unempfindlichkeit in den Füßen
- trockene, raue und rissige Haut
- vermehrte Hornhautbildung an den Fußsohlen
- Taubheitsgefühl, Kribbeln, „Ameisenlaufen“ in den Füßen
- nächtliches Stechen oder Brennen in den Füßen
- Krallenbildung in den Zehen
- geringe Durchblutung in den Füßen
Im Frühstadium ist der diabetische Fuß durch eine Zerstörung der Hautschichten mit einhergehender Rötung, Schwellung und Übererwärmung gekennzeichnet. Häufig haben die Betroffenen keine Schmerzen. Erst im Verlauf der Erkrankung kommen eine Ausweitung der Wunde in die Breite und Tiefe, Infektionen und Durchblutungsstörungen hinzu. Ein Sonderfall des diabetischen Fußes ist der Charcot-Fuß. Dabei brechen die Fußknochen.
Diagnostik und Behandlung beim diabetischen Fuß
Besteht der Verdacht auf einen diabetischen Fuß, sollten Sie unbedingt einen Mediziner oder eine Medizinerin aufsuchen, im Idealfall in der Diabetologie oder in einer diabetischen Fußambulanz. Neben einem ausführlichen Anamnesegespräch erwarten Sie auch verschiedene körperliche Tests. Dadurch können die Ärzte und Ärztinnen feststellen, ob eine Durchblutungsstörung und/oder Nervenschädigung im Fuß vorliegt, wie der Hautzustand ist und ob es bereits eine Verletzung gibt. Im Falle einer Wunde wird eine Wunddokumentation angelegt. Ein Abstrich gibt Auskunft, welche Erreger in die Hautläsion eingedrungen sind.Die Behandlungsmaßnahmen hängen vom Zustand des Fußes ab. Die Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft empfehlen Maßnahmen zur Regulation des Blutzuckers, Förderung der Durchblutung, Behandlung der Wunde und Druckentlastung. Eine Amputation ist immer die letzte Option. Denn in der Regel ist der diabetische Fuß heilbar. Aber die Lebenserwartung mit einem diabetischen Fuß sinkt leicht, da das Risiko einer Sepsis durch die Grunderkrankung immer präsent ist.
Vorbeugung
Um den diabetischen Fuß vorzubeugen, ist die Teilnahme am sogenannten „Disease Management Program“ ratsam. Sie können dieses bei Ihrem Hausarzt, Ihrer Diabetologin oder in einem Fachzentrum für Diabetes wahrnehmen. Es hilft einerseits, mit der Grunderkrankung Diabetes gut zu leben und andererseits die Lebensqualität mit Begleiterscheinungen wie dem diabetischen Fuß zu erhalten.Darüber hinaus gibt es aber auch einige Tipps, die Diabetiker beherzigen sollten. Dazu zählen:
- tägliche Fußinspektion
- täglich Füße waschen, gut abtrocknen und eincremen
- Socken mit hohem Baumwollanteil tragen
- gute Schuhe tragen, ggf. Diabetiker-Schutzschuhe mit Weichbettung
- professionelle Fußpflege durch einen Podologen / eine Podologin
- Blutzuckerkontrollen und Medikamenteneinstellung
- Raucherentwöhnung
Fazit
Menschen mit diabetischem Fuß, benötigen eine professionelle Versorgung. Oberstes Ziel müssen dabei Aufklärung, Beratung und Schulung der Betroffenen und ihren Angehörigen sein. Damit es erst gar nicht zu einem diabetischen Fußsyndrom kommt, hilft eine ausgiebige Vorsorge und ein hygienischer und achtsamer Umgang mit den Füßen. Fußpflege zuhause sowie professionell und Hilfsmittel wie Diabetikerschuhe können helfen.Lesen Sie mehr darüber in unserem Interview mit Stephan Büchler:
Diabetischer Fuß - viele Amputationen sind vermeidbar